Vincent von Wroblewsky: Leben in der DDR mit Emigrationserfahrung.

Vincent wurde 1939 in Frankreich als Kind jüdischer Eltern, die 1933 als Kommunisten vor den Nazis geflohen waren, geboren. Sein Vater Ernst kämpfte in der Résistance, er starb 1944 an einer Krankheit, die er sich im Internierungslager zugezogen hatte. Die Mutter Rose arbeitete in einem jüdischen Kinderheim in Toulouse. Nach der Besetzung ganz Frankreichs wurde die Familie in Moutier-Rozaille von Bauern versteckt. 1950 zog die Mutter mit den französisch sprechenden Kindern Vincent und dem jüngeren Clement von Paris nach Ostberlin.

Im Gespräch geht es darum, wie sich sein Leben in der DDR gestaltet hat und wie er es selbst hat bestimmen können. Aus dem Romanistik- und Philosophiestudenten, der ehemalige französische Gefangene und Widerständler als Dolmetscher durch Deutschland begleitete, ist ein Vermittler französischer Literatur und Philosophie geworden. Er übertrug Werke von Sartre und Camus und Autoren aus Nordafrika. Er verstand sich gut mit Pierre Bourdieu und zählte Claude Lanzmann zu seinen Freunden.
Moderation: Gesine Bey

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